An einem sonnigen Märzmorgen begrüßten die Schüler der Schule in Raschau den Frühling. Der Frühlingsanfang ist immer ein freudiges Ereignis, aber dieses Jahr war er noch auβergewöhnlicher. Am 21. März veranstaltete die Schule nicht nur den traditionellen Frühlingsflohmarkt, sondern auch einen Friedensfest. Im Rahmen des Festivals bereiteten Schüler und Lehrer einen Vortrag mit polnisch-deutscher Poesie vor. Die Themen betrafen die schwierigen Kriegserfahrungen, den Verlust des Friedens, innere Zerwürfnisse und Ängste, aber vor allem Hoffnung für die Zukunft, den Glauben an das Gute, das die Menschen in sich tragen und den Glauben, dass wir gemeinsam die Welt zum Besseren verändern können. Während der Aufführungen deklamierten Schüler der jüngeren Klassen auch Gedichte über den Frühling, der unweigerlich mit Hoffnung und einem auflebenden Leben verbunden ist, und präsentierten ihr musikalisches Können mit Gitarre und Keyboard.

Nach den Aufführungen der Schüler wartete ein sehr fröhlicher und bunter Tag, der immer von Devisen über Hoffnung und Frieden begleitet wurde. Schüler der Klassen 6 und 7 führten mit ein wenig Hilfe von Lehrkräften thematische Werkstätte für jüngere Mitschüler und Mitschülerinnen durch. In dieser Zeit sind Wunderwerke wie Origami-Friedenstauben, bunte Schilder mit Botschaften, die uns an die wichtigen Werte erinnern sollen, und eine bunte Collage aus Kunstwerken entstanden. Die Schüler nahmen auch an Integrationstanzkursen und sogar Musikwerkstätten teil, bei denen sie ein speziell für diesen Tag vorbereitetes Lied übten. Am Ende sang es die ganze Schule gemeinsam. Die Botschaft dieses Liedes ist sehr einfach und sehr wichtig – wir sind Kinder, wir wollen spielen, aber wir sehen trotzdem, dass die Welt manchmal schlecht ist, deshalb ist unsere Stimme für den Frieden wichtig.

Nach den Werkstätten kam die Zeit für den Frühlingsflohmarkt, auf dem die Schüler Kleinigkeiten, Spiele, hausgemachtes Gebäck und Limonade verkaufen und kaufen konnten. Tagsüber dauerte der Verkauf von hausgemachten Süßigkeiten, die von Schülern und ihren Eltern zubereitet wurden – Muffins, Croissants, Kekse und Desserts. Alle Erlöse aus dem Verkauf werden von der Schülerselbstverwaltung und dem Caritas-Kreis der Schule gespendet, um den Bewohnern der vom Krieg heimgesuchten Ukraine in der Region zu helfen. Der ganze Tag endete mit einem belgischen Tanz auf dem Schulhof. Friedenserziehung ist ein sehr relevantes Ziel jeder Bildungseinrichtung und in diesen Zeiten eine umso wichtigere Aufgabe. Wir haben bereits gesehen, dass uns der Frieden nicht ein für alle Mal geschenkt wird, und dass die Welt der Zukunft, die in Frieden lebt, von den zukünftigen Erwachsenen – gegenwärtigen Kindern – gepflegt wird, also sind wir froh, dass wir von Kindern umgeben sind, die bewusst, sensibel, einfühlsam und gleichzeitig fröhlich, offen, voller Energie und Hoffnung sind.